Trends im Identity Management: Quo vadis IAM?
Aufgaben im modernen Identity Management werden immer umfangreicher und sind manuell kaum noch zu steuern. Automatisierte Tools und KI-basierte Analysen sorgen für Entlastung, wo die Kapazitäten Ihrer Teams an Grenzen stoßen.
Angesichts immer ausgefeilter und oft KI-gesteuerter Angriffsszenarien auf die Unternehmens-IT sowie der Herausforderung, On- & Offboarding in kürzesten Zeitfenstern zu steuern, wird das Zugriffs- und Identity Management (IAM) mehr und mehr zur strategischen IT-Aufgabe. Doch wie lässt sich diese Herkulesaufgabe zukünftig lösen?
Ivanti hat vier Herausforderungen – aber auch Chancen – für das Identity Management analysiert, die Sie im Jahr 2020 auf dem Radar halten sollten:
- Maschinelles Lernen reift schneller als gedacht. Prozesse, die maschinelles Lernen statt menschlicher Kontrolle nutzen, gelten zunehmend als typisch oder „natürlich“. Im Jahr 2020 entstehen immer mehr Systeme, die sich selbst testen und überwachen, um Geschäftsprozesse und die Bereitstellung von Software zu verbessern. Mit der Entwicklung der Testautomatisierung ist eine exponentielle Zunahme von automatisierten Skripten und Mustern zu erwarten.
- Ein kritischer Blick auf den Nutzer. Da das Identity Management immer komplexer wird, geht die Fähigkeit, Identitäten und Zugriffe effektiv zu verwalten, über die menschlichen Fähigkeiten Ihrer Teams hinaus. Analytik entwickelt sich deshalb zu einem wichtigen Trend im Identity Management. Sie ersetzt nicht die menschliche Beteiligung, sondern verbessert sie nur – etwa durch Berichts- und Analysefunktionen. In Zukunft wird sich die Identitätsanalyse mit maschinellem Lernen und KI-Funktionen auch für komplexere Anwendungsfälle im Identity Management eignen. Durch Identitätsanalysen erkennen Sie künftig nicht nur Zugriffe, sondern auch die Muster und das Verhalten dahinter. So minimieren Sie unnötige Zugriffe.
- IDaaS wird sich durchsetzen. Lösungen für ein Identity-as-a-Service (IDaaS) werden im Jahr 2020 nach und nach die bestehenden On-Premise-Umgebungen im Identity Management ersetzen. Die Analysen von Gartner prognostizieren, dass die Akzeptanz von Lösungen für das Identity Management, die als Service bereitgestellt werden, rapide zunehmen wird. Mehr als die Hälfte der neuen Implementierungen in den kommenden drei Jahren werden entweder in der Cloud oder in der Cloud gehostete Lösungen sein. Treiber dieser Entwicklung sind die erhöhte Skalierbarkeit und Sicherheit der Cloud, während sich die Kosten auf ein Betriebsmodell verlagern lassen.
- 2020, das Jahr der Automatisierung und Orchestrierung. Nutzen Sie als CIO vor dem Hintergrund der negativen Konjunkturprognosen in vielen Branchen, die Chancen sich als Business-Leader zu positionieren. Letztlich sind Sie in der Position, mit digitalen Strategien die geschäftlichen Leistungen des Unternehmens zu fördern. Mit der zunehmenden Verbreitung der IT-Automatisierung geht auch die Orchestrierung der Informations-, System- und Geschäftstransformation einher. Diese Kombination aus Automatisierung und Orchestrierung gibt Ihnen effiziente Tools an die Hand, mit weniger mehr zu erreichen und zugleich den Mehrwert der IT innerhalb des Unternehmens zu verbessern.
Beim Identity Management geht es letztendlich um Geschäftsprozesse und die akkurate Zuweisung von Rechten, um diese Prozesse sinnvoll zu unterstützen. War dies bislang eine eher technische Aufgabe, wird sich die Arbeitsweise der IT-Teams in diesem Bereich zukünftig wandeln (müssen). Im Jahr 2020 werden Sie Ihr Büro immer häufiger verlassen und mit den Eigentümern von Geschäftsprozessen und Anwendungen interagieren. Hier gilt es, Informationen über die gelebten Abläufe und Prozesse zu sammeln, die Bedürfnisse der Anwender zu verstehen und Kommunikationskanäle zu ihnen zu öffnen. Dieses Vorgehen ist essenziell, um die direkte Beteiligung und das „Buy-in“ der Prozessbeteiligten in einem frühen Stadium zu sichern. Parallel wird sich auch die Sichtbarkeit der IT gegenüber den Fachabteilungen und ihr Wert für das gesamte Unternehmen festigen.