Ivanti Ransomware Report: Mehr als drei Viertel der ausgenutzten Schwachstellen sind altbekannt, bleiben aber ungepatcht

Angreifer profitieren von Lücken in Schwachstellendatenbanken, unklaren CVSS-Scores und alten Verwundbarkeiten.

FRANKFURT — 15. März 2023 —

Eine neue Studie von Ivanti, Cyber Security Works (CSW), Cyware und Securin zeigt, dass Bedrohungen durch Ransomware im Jahr 2022 – entgegen optimistischen Einschätzungen – nichts an ihrer Schlagkraft verloren haben. Die Studie „2023 Spotlight Report: Ransomware aus dem Blickwinkel von Threat und Vulnerability Management“ verdeutlicht vielmehr: Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Schwachstellen, die mittels Ransomware ausgenutzt werden, um nahezu 1/5 angestiegen (19 %). Unter den insgesamt 344  Bedrohungen, welche die Securityanbieter 2022 neu identifizieren konnten, befinden sich auch 56 Schwachstellen, die direkt mit Ransomware in Verbindung stehen. Bedrohungsakteure bedienen sich aus einem Pool von insgesamt 180 Schwachstellen, die nachweislich mit Ransomware in Verbindung stehen. Und alleine letzten Quartal 2022 nutzten sie 21 dieser Schwachstellen aktiv aus.

Noch gravierender ist allerdings eine andere Zahl: Mehr als drei Viertel (76 %) der Schwachstellen, die 2022 für Datenerpressung verwendet wurden, wurden bereits zwischen 2010 und 2019 entdeckt. Auch unter den im letzten Jahr neu per Ransomware ausgenutzten Verwundbarkeiten wurden 20 schon zwischen 2015 und 2019 entdeckt. Bedrohungsakteure suchen also aktiv im Deep und Dark Web nach älteren Schwachstellen, in der Annahme, dass diese keine Priorität für die mehr Security-Teams darstellen.

Zentrale Erkenntnisse aus dem Report

  • Kill Chains betreffen immer mehr IT-Produkte: Über Kill Chains nutzen Ransomware-Gruppen Schwachstellen aus, die 81 Produkte von Anbietern wie Microsoft, Oracle, F5, VMWare, Atlassian, Apache und SonicWall betreffen. Für 57, mit Ransomware assoziierte  Schwachstellen, liegt bereits ein vollständiges MITRE ATT&CK vor, also eine umfassende Beschreibung der genutzten Taktiken und Technologien.

  • Scanner haben blinde Flecken: Weit verbreitete Scanner wie Nessus, Nexpose und Qualys erkennen 20 der mit Ransomware verbundene Schwachstellen nicht.

  • Mehr Ransomware-Angriffe durch APT-Gruppen: CSW beobachtete mehr als 50 Advanced Persistent Threat (APT)-Gruppen, die Ransomware für Angriffe einsetzen – ein Anstieg um 51 % gegenüber dem Jahr 2020. Vier APT-Gruppen (DEV-023, DEV-0504, DEV-0832 und DEV-0950) wurden im vierten Quartal 2022 erstmals mit Ransomware in Verbindung gebracht.

  • Schwachstellendatenbank weist Lücken auf: Der KEV-Katalog (Known Exploited Vulnerabilities) der US Cybersecurity and Infrastructure Security Agency (CISA) enthält zwar 866 Schwachstellen, jedoch sind darin 131 der mit Ransomware assoziierten Verwundbarkeiten noch nicht gelistet.

  • Open-Source-Problem bei Softwareprodukten: Die Wiederverwendung von Open-Source-Code repliziert Schwachstellen. So ist die Apache Log4j-Schwachstelle CVE-2021-45046 in 93 Produkten von 16 Anbietern , eine andere Apache Log4j-Schwachstelle (CVE-2021-45105) ist in 128 Produkten von 11 Anbietern vorhanden. Beide werden von der Ransomware AvosLocker ausgenutzt.

  • Software-Schwachstellen bestehen über Versionen hinweg: Mehr als 80 Common Weakness Enumeration (CWE)-Fehler verursachen Schwachstellen, die Angreifer ausnutzen. Das ist eine Steigerung von 54 % im Vergleich zu 2021. Dieses Ergebnis unterstreicht, dass Softwareanbieter und Anwendungsentwickler Softwarecode vor der Veröffentlichung unbedingt bewerten müssen.

  • CVSS-Scores verschleiern Risiken: 57 Ransomware-assoziierte Schwachstellen weisen nur einen niedrigen und mittleren CVSS-Score auf. In Unternehmen können sie trotzdem immense Schäden anrichten.

Priorisieren und langfristig schützen

Ransomware-Angreifer werden immer schneller und raffinierter. Mit automatisierten Plattformen, die Schwachstellen erkennen und deren Risiko bewerten, sind IT-Teams in der Lage, die wichtigsten Schwachstellen nach ihren Auswirkungen auf den Bestand und ihrer Kritikalität zu priorisieren.

„Der Report zeigt, dass viele Unternehmen ihr Wissen über die Bedrohungen nicht in die Tat umsetzen“, sagt Aaron Sandeen, CEO und Mitbegründer von CSW und Securin. „Es ist fundamental für die Sicherheit einer Organisation, dass IT- und Security-Teams ihre Software patchen, sobald Schwachstellen bekannt werden.“

„Ransomware ist für jede Organisation, ob im privaten oder öffentlichen Sektor, ein elementares Thema“, sagt Srinivas Mukkamala, Chief Product Officer bei Ivanti. „Die Belastungen für Unternehmen, Behörden und Einzelpersonen steigen rasant. Es ist unerlässlich, dass alle Firmen ihre Angriffsfläche wirklich verstehen und ihre Organisation mit mehrschichtiger Sicherheit ausstatten. Erst so werden sie gegen die zunehmenden Angriffe widerstandsfähig.“

„IT- und Security-Teams müssen kontinuierlich die kritischsten Schwachstellen beheben, um die Angriffsfläche ihrer Organisationen deutlich zu reduzieren und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Angreifern zu erhöhen“, sagt Anuj Goel, Mitbegründer und CEO von Cyware. „Unser Report zeigt, wo Handlungsbedarf besteht, etwa bei älteren und Open-Source-Schwachstellen.“

Der vollständige Bericht steht hier zum Download bereit: www.cybersecurityworks.com/ransomware

Über Ivanti

Ivanti macht den Everywhere Workplace möglich. Im Everywhere Workplace nutzen Mitarbeiter unzählige Geräte, um über verschiedene Netzwerke auf IT-Anwendungen und Daten zuzugreifen und so von überall aus produktiv arbeiten zu können. Die Automatisierungsplattform Ivanti Neurons verbindet die branchenführenden Lösungen des Unternehmens für Unified Endpoint Management, Zero Trust Security und Enterprise Service Management und bietet so eine einheitliche IT-Plattform, die es Geräten ermöglicht, sich selbst zu heilen und zu sichern, und Anwendern die Möglichkeit zur Selbstbedienung gibt. Ivanti verwaltet über 200 Millionen Geräte für mehr als 40.000 Kunden, darunter 96 der Fortune 100. Sie haben sich für Ivanti entschieden, um ihre IT-Assets von der Cloud bis zum Edge zu erkennen, zu verwalten, zu sichern und zu warten und ihren Mitarbeitern ein hervorragendes Endbenutzererlebnis zu bieten, egal wo und wie sie arbeiten.

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Über CSW

Cyber Security Works (CSW) ist eine vom US-Heimatschutzministerium geförderte CVE Numbering Authority, deren Exploit-Forschung zur Entdeckung von mehr als 54 Zero-Days in bekannten Produkten wie Oracle, D-Link, WSO2, Thembay und Zoho führte. Für weitere Informationen besuchen Sie www.cybersecurityworks.com oder folgen Sie uns auf LinkedIn und Twitter.

Über Cyware

Cyware hilft Cybersecurity-Teams in Unternehmen, plattformunabhängige virtuelle Cyber-Fusion-Center aufzubauen. Cyware transformiert die Sicherheitsabläufe durch die Bereitstellung der einzigen Virtual Cyber Fusion Center Plattform der Cybersecurity-Branche mit der Security Orchestration, Automation, and Response (SOAR) Technologie der nächsten Generation. Dadurch können Unternehmen ihre Geschwindigkeit und Genauigkeit erhöhen und gleichzeitig die Kosten und die Überlastung von Analysten reduzieren. Weitere Informationen finden Sie unter www.cyware.com oder folgen Sie uns auf LinkedIn und Twitter.

Über Securin

Securin hilft seinen Kunden, sich gegen die ständig wachsenden Bedrohungen zu wappnen. Die Produkte und Dienstleistungen von Securin basieren auf präziser Vulnerability Intelligence, menschlicher Expertise und Automatisierung. Sie ermöglichen es Unternehmen, wichtige Sicherheitsentscheidungen bei der Verwaltung ihrer Angriffsfläche zu treffen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.securin.io.

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